Schreiben kann eine einsame Sache sein, muss es aber nicht.
Oft wirft die fehlende Resonanz auf den geschriebenen Text viele Fragen auf: Ist es gut, was ich da schreibe? Nützt es jemandem? Will das überhaupt jemand lesen? Ist es nicht schon tausendmal geschrieben worden? Wie kann ich in meinem Schreiben besser werden? Warum schreibe ich überhaupt? „Wer bin ich als AutorIn?“
Und deshalb gibt es die Ulmer AutorInnen. Wir sind ein Zusammenschluss schreibender Menschen aus Ulm und darüber hinaus.
Jeden 1. Freitag im Monat treffen wir uns um 18:30h im Raum "Denkfabrik" (3.Stock) in der Familienbildungsstätte in Ulm zu unseren sogenannten WERKSTATTGESPRÄCHEN.
Zu Beginn dieser Werkstattgespräche geht es kurz um Organisatorisches aus dem aktuellen Vereinsleben. Dann aber geht es vor allem um das geschriebene Wort. Mehrere AutorInnen haben die Möglichkeit Texte vorzutragen. Diese werden durch die Anwesenden kritisch hinterfragt und es werden konstruktive Vorschläge zur Überarbeitung und Gestaltung angeboten. Ziel hierbei ist, die Freude am Schreiben zu fördern und den eigenen Schreibstil weiter zu entwickeln.
Ganz wichtig und einen hohen Stellenwert haben die organisierten Lesungen, bei denen wir unsere Texte einem Publikum präsentieren. Diese Lesungen finden an unterschiedlichsten Orten statt (Buchhandlungen, Museen, Stadthaus, Wilhelmsburg, Gefängnis, im Rahmen der Kulturnacht, etc.). Jedes Mal sind dieses Lesungen eine tolle Erfahrung, bei denen es zu interessanten Begegnungen und Gesprächen kommt.
Darüber hinaus bieten wir für unsere Mitglieder jedes Jahr einen mehrtägigen Workshop mit kompetenten ReferentInnen zu Lyrik oder Prosa oder aber zur Verbesserung der Vorlesetechnik an. Alle paar Jahre geben wir vom Verein eine Anthologie mit neuen Texten heraus.
Am Samstag, 16.9.23 lasen wir zum wiederholten Mal im Rahmen der Kulturnacht.
Ihre Texte trugen vor: Josefine Bhuyja, Christa Konrad, Mirjam Hesser, Gerhard Spitz, Günter Hess, Thomas Klinger und Elisabeth Hannak.
Die Lesung fand erneut in der Familienbildungsstätte in Ulm statt. Bei spätsommerlichem Wetter lockte die Indoor-Veranstaltung eine beträchtliche Anzahl von Besuchern an. Die Atmosphäre war voller Vorfreude, als wir sieben Autoren*inen unsere Texte präsentierten.
So verschieden wie die Personen, so einzigartig waren unsere Geschichten und Gedichte, die jeder in seiner Art, mit Leidenschaft und Hingabe vortrug. Die Themen reichten von fesselnden (Krimi)-Geschichten über berührende Beziehungsgeschichten bis hin zu nachdenklichen und heiteren Gedichten. Die Vielfalt der Texte sorgte dafür, dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Es war inspirierend zu sehen, wie manche Texte die Zuhörer*innen dazu anregte über die verschiedenen Themen nachzudenken.
Das Publikum war nicht nur von uns Autoren*innen begeistert, sondern auch von der melodischen, einfühlsamen und stets zu den Texten passender Geigenmusik von Gudrun Diebold.
Die Gäste zeigten ihre Wertschätzung durch anerkennendes Klatschen und aufmerksames Zuhören. Die Lesung bot ihnen die Möglichkeit, die Vielfältigkeit unseres Vereins kennen zu lernen und in die Welt der Literatur einzutauchen, ja sich von deren Worten berühren zu lassen.
Darüber hinaus konnten sie am Bücherstand einen guten Eindruck darüber gewinnen, welche Werke – die Auswahl war sehr groß-- gerade von Mitgliedern unseres Vereins up to date sind. Unter anderem natürlich die brandneue Anthologie „Aufgelesen“. Manches Buch wanderte, selbstverständlich signiert, über die Ladentheke.
Zusammenfassend darf ich sagen, dass unsere Lesung ein großer Erfolg war, der uns allen einen riesigen Spaß gemacht hat. Wir gaben unser Bestes und konnten das Publikum begeistern. Vielen lieben Dank noch einmal euch Teilnehmern*innen für euer Engagement.
Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass wir und unsere Zuhörer*innen zufrieden nach Hause gegangen sind.
Herzlichst
Elisabeth Hannak